„Mädchen in deinem Alter mögen das... Es ist ein Kompliment!“...
... sagte er jedes Mal, wenn er es tat... Mal waren seine Hände hier... Dann da... Und zu guter Letzt dort.. Und dort... Und dort... Und ich konnte überhaupt nichts dagegen machen... Meine Naivität stellte sich mir in den Weg... Er war doch nur nett.. Ein guter „Freund“ der Familie und wollte mir nur zeigen, was Liebe ist als es mir schlecht ging... Oder etwa nicht? - Nein! Nein... Einfach nein... Er war alles andere als das... Jeden Morgen.. Monate lang... In seinem scheiß verdammten Auto... Jeden Morgen zog er seine Scheiße ab... Und jedes Mal kam er damit durch... Und niemand merkte, was dort mit mir geschieht... Wie schamlos er es ausnutzte, ein junges Mädchen zur Schule zu fahren.. „Mensch Mädel! Stell dich doch nicht so an! Ich mag dich doch nur und will dir das auch zeigen!“... Dieser Satz machte mich blind... Er mag mich? Er will mir das zeigen? Aber doch nicht so... SO soll er mich nicht mögen... Und SO zeigen soll er es mir auch nicht... Aber was tun? Gar nichts... Ich tat einfach gar nichts... Ich ließ es über mich ergehen und hoffte, dass das ganze bald ein Ende finden würde... Ich konnte es niemandem sagen... Niemand kann sich vorstellen, wie demütigend es ist.... Ich hab mich nicht gewehrt... Ich wäre die Schlampe des Dorfes... Die Schande für die Familie... Der letzte Abschaum... „Du hättest dich wehren können... Selbst schuld, du Slut!“, die ersten Gedanken nach dem Aufwachen und die letzten vor dem Schlafengehen.. Aber wie soll man sich da denn wehren? Wer glaub dir schon, dass du von einem 73 jährigen sexuell missbraucht wirst? Ja, genau.. Niemand! Niemand würde dir das glauben... Er war ja nur der „gute Bekannte“, der Familie, der dich gern mal mitnahm, als er mit dem Hund Gassi ging... Oder zur Arbeit fuhr... Oder oder oder... Selbst zu hause fiel es nicht auf... Es war ja „nur“ ein Klaps auf den Po... Bei dem die Hand auch gerne mal unter die Hose rutschte, sobald die Eltern den Raum verließen... Alle regen sich auf, dass du es hasst, angefasst zu werden, aber niemand fragt nach... - Er meinte alles nur „nett“... Komplimente und so... „Ich will dir nichts böses.“, sagte er... „Ich bin doch dein Freund.“ sagte er.... „Du hast so einen tollen Körper und deine Lippen...“, ein Satz, den jedes Mädchen gerne hört... Ich hörte ihn ebenfalls gerne, jedoch nur selten... „Mädchen in deinem Alter gefällt das... Dir doch auch... Das weiß ich doch...“, nein, nicht wirklich... Mir gefiel es nicht, nein... „Es tut auch gar nicht weh!“... Also mein Körper blieb verschont, ja.. Aber der Schmerz war da und ist es auch immer noch... Tief in mir drin... Nicht im Unterleib, sondern im Herzen... Viel schlimmer...
Hallo, also ich bin 16. Ich weiß zwar nicht wie weit dieser Mann bei dir gegangen ist aber mir ist etwas ähnliches mit 14 passiert. Allerdings war er gleichaltrig und ich mochte ihn sehr gerne. Kurzgefasst kam es auch zu unglaublichen Grenzüberschreitungen, wie ich auch rauslesen kann in deinem Fall.
Mich belastet das heute nach 2 Jahren oft immer noch sehr, weil ich mich erst viel zu spät jemandem anvertraut habe. Leider hat das wenig geholfen. Bin auch nicht ganz normal (Essstörung, ritzen ) und dieser Vorfall hat dazu mit Sicherheit beigetragen.
Ritzt du dich denn ? Wenn ich fragen darf!
Naja.. Bei mir ging's im Alter von 14-16 glaub ich... Ziemlich lange.. Wäre er gleichaltrig gewesen, wäre es nur halb so wild gewesen glaube ich... Weniger Schamgefühl...
Natürlich darfst du fragen... Ritzen direkt tu ich mich nicht... Selbstverletzen ja, aber geritzt habe ich mich einmal und da bin ich dann zusammengeklappt... Seitdem nicht mehr... Hab Alternativen gefunden, die keine, bzw. kaum Narben hinterlassen...
Essstörung kenne ich nur zu gut... Bin grad in Recovery und so... Wollte dazu auch irgendwann nochmal schreiben.
Danke für deinen Kommentar. :)
Ich bin gerade erst auf deinen Blog gestoßen und besonders dieser Beitrag ist mir nahe gegangen, ich habe nie dergleiches erlebt und kann daher auch nicht sagen, dass ich mit dir fühlen kann, weil ich dieses Gefühl ja nicht mal kenne. Das Einzigste was ich womöglich dazu sagen kann ist, dass ich hoffe, dass du stark bleibst und sollte sowas noch mal passieren reagierst....das ist ein so perverses unmenschliches Verhalten von diesem Mann und es tut mir so unendlich leid, dass du es erleben musstest.
lg
Kannst froh sein, dass du dieses Gefühl nicht kennst... Aber mittlerweile komme ich ganz gut damit zurecht... Klar, ich denke manchmal dran und reagiere auf manche Berührungen ziemlich komisch, aber ich bin froh, dass ich mittlerweile überhaupt wieder Berührungen zulassen kann... So muss ich es wenigstens nicht meinem Freund erzählen... Naja, irgendwann werde ich dann hoffentlich ganz damit klar kommen. :)
Vielleicht wäre es gut, wenn du dich irgendwem dann doch anvertraust, nicht, dass sich Alles anstaut...ich bewundere, wie stark du darauf reagierst!:)
Ich habe einen Freund (von weiter weg), mit dem ich mich ganz gut darüber unterhalten kann... Er ist auch so ziemlich der einzige, der mich kennt, der meinen Blog kennt... Will halt nicht, dass es an die falschen Personen gelingt... Sorgt nur für Stress und Chaos und wühlt vllt. alles in mir auf, weißt du?
Bewundern brauchst du mich nicht... Ich bin ein Mensch wie jeder andere auch (nur halt mit einem anderen Lebensablauf) und versuche halt, mein Leben so gut wie möglich rum zu kriegen und es so schön wie möglich zu gestalten... Habe ja keine andere Wahl als damit klar zu kommen. ;)
Ja das versteh ich voll, inzwischen bereue ichs, dass eigentlich ziemlich viele meinen Blog kennen (da muss man immer bisschen aufpassen, was man wie schreibt)
Naja, ich tue trotzdem, weil dein Verhalten in der Situation echt bewundernswert ist!:)
Ich bereue es irgendwie gar nicht... Solange niemand wichtiges (also Familie oder jemand von meiner Schule) nicht dahinter steigt, dass es mein Blog ist, ist alles ok... Ehrlich gesagt finde ich ihn sogar ganz gut... Die Kommentare sind toll und der Blog "stärkt" mich auf irgendeine Weise. :)
Ja, kann sein... Ich kenn es halt nur nicht anders als den Kopf hochzuheben und weiter zu kämpfen.