Montag, 22. Dezember 2014
Ich hasse einfach alles...
... Meinen Körper, mein Gesicht, all meine falschen Freunde, von denen ich mich nicht trennen kann, diese völlig übertriebenen und unbegründeten Gefühle zu XY, die sich immer wieder in Hass verwandeln, sobald er sich nicht meldet... Doch am meisten hasse ich es, mich selbst und mein Leben zu hassen... Diese unendliche Leere, die sich in mir breit macht und regelmäßig damit endet, dass ich mich jeden Abend in den Schlaf weine, mit der Hoffnung, dass alles besser werden würde... Wenn ich früher gefragt wurde, was ich später werden möchte, sagte ich „glücklich“ und hatte dabei keinen blassen Schimmer, wie viel zum Glücklichsein dazu gehören würde... Ich habe viel zu spät meine rosarote Brille abgenommen und meiner Naivität freien Lauf gelassen... Ich habe immer nur ideal, doch nie real gedacht, immer die Wahrheit ausgeblendet und gehofft, dass alles besser werden würde... Ich war in dem Glauben, dass sich all meine Probleme von selbst lösen würden... Inzwischen wurde ich von dem Gegenteil überzeugt und habe gelernt, dass man für sein Glück kämpfen muss... Außerdem habe ich gelernt, dass das Leben wie eine Achterbahn ist... Kaum erreicht man einen Höhepunkt, schon kommt das nächste Tief... Es ist ein Kraftakt, hoch zu kommen, doch nach ganz unten schafft man es von einem Moment auf den anderen... Plötzlich erscheinen Hindernisse, bei denen man einfach keine Lösung sieht, die man im Endeffekt aber trotzdem überwunden kriegt...
Mein größtes Hindernis ist Selbsthass... Egal, wie sehr ich versuche, positiv zu denken und wie oft ich glaube, es geschafft zu haben, dieser Selbsthass überkommt mich immer und immer wieder, bis er sich in Schmerz umwandelt und zu guter Letzt in der Form einer oder mehrerer Tränen über die Wangen läuft...
In einem meiner Bücher gibt es das Zitat „Du musst wissen, wozu es sich zu kämpfen lohnt auf dieser Welt.“ und ich dachte eine gewisse Zeit darüber nach, bis mir klar wurde, dass mir keinerlei Gründe für einen Kampf einfallen... Es ist egal, wie sehr ich kämpfe, meine Probleme waren entweder nie weg oder sie kommen immer wieder...
Seit Wochen, wenn nicht sogar Monaten oder Jahren, schummel ich mir ein Lächeln ins Gesicht, um allen zu zeigen, dass es mir „gut“ geht, doch so ist es schon lange nicht mehr... So langsam fehlt mir auch die Kraft, zu verstecken wie unwohl ich mich in meiner Haut fühle und wie scheiße es mir geht... Ich bin ein emotionales Wrack... Schon fast ein Problemkind... Und zwar so eines, das sich keine Eltern wünschen würden...
Meine Fassade fängt langsam an zu bröckeln und ich hab keine Ahnung, wie lange ich sie noch halten kann... Ich nutze mittlerweile Tumblr (life-as-a-fucking-teenager.tumblr.com), um den Leuten in meiner Umgebung vorspielen zu können wie toll es mir doch geht... Nur meine Follower wissen von meinen Gefühlen, Gedanken und Problemen, jedoch wissen sie nicht, wer dahinter steckt... Sie stellen sich bestimmt ein kleines pubertäres Mädchen voller Narben vor, dessen Rasierklingen ihre besten Freunde sind, aber das bin ich nicht... Eigentlich bin ich ein Mädchen wie jedes andere auch... Also ich versuche zumindest, es zu sein... Tagsüber, unter Leuten scheint es auf jeden Fall so... Und abends liegt dann dieses zerbrechliche Mädchen in meinem Bett... Ertrinkt in Wellen der Verzweiflung und versucht, sich das Leben „in perfekt“ vorzustellen...
Ich will, dass dieses Mädchen verschwindet und an ihrer Stelle abends eine glückliche, zufriedene *mein Name* in meinem Bett liegt!
Wie es dazu kommen soll, weiß ich selbst nicht...