Ich hasse einfach alles...
... Meinen Körper, mein Gesicht, all meine falschen Freunde, von denen ich mich nicht trennen kann, diese völlig übertriebenen und unbegründeten Gefühle zu XY, die sich immer wieder in Hass verwandeln, sobald er sich nicht meldet... Doch am meisten hasse ich es, mich selbst und mein Leben zu hassen... Diese unendliche Leere, die sich in mir breit macht und regelmäßig damit endet, dass ich mich jeden Abend in den Schlaf weine, mit der Hoffnung, dass alles besser werden würde... Wenn ich früher gefragt wurde, was ich später werden möchte, sagte ich „glücklich“ und hatte dabei keinen blassen Schimmer, wie viel zum Glücklichsein dazu gehören würde... Ich habe viel zu spät meine rosarote Brille abgenommen und meiner Naivität freien Lauf gelassen... Ich habe immer nur ideal, doch nie real gedacht, immer die Wahrheit ausgeblendet und gehofft, dass alles besser werden würde... Ich war in dem Glauben, dass sich all meine Probleme von selbst lösen würden... Inzwischen wurde ich von dem Gegenteil überzeugt und habe gelernt, dass man für sein Glück kämpfen muss... Außerdem habe ich gelernt, dass das Leben wie eine Achterbahn ist... Kaum erreicht man einen Höhepunkt, schon kommt das nächste Tief... Es ist ein Kraftakt, hoch zu kommen, doch nach ganz unten schafft man es von einem Moment auf den anderen... Plötzlich erscheinen Hindernisse, bei denen man einfach keine Lösung sieht, die man im Endeffekt aber trotzdem überwunden kriegt...
Mein größtes Hindernis ist Selbsthass... Egal, wie sehr ich versuche, positiv zu denken und wie oft ich glaube, es geschafft zu haben, dieser Selbsthass überkommt mich immer und immer wieder, bis er sich in Schmerz umwandelt und zu guter Letzt in der Form einer oder mehrerer Tränen über die Wangen läuft...
In einem meiner Bücher gibt es das Zitat „Du musst wissen, wozu es sich zu kämpfen lohnt auf dieser Welt.“ und ich dachte eine gewisse Zeit darüber nach, bis mir klar wurde, dass mir keinerlei Gründe für einen Kampf einfallen... Es ist egal, wie sehr ich kämpfe, meine Probleme waren entweder nie weg oder sie kommen immer wieder...
Seit Wochen, wenn nicht sogar Monaten oder Jahren, schummel ich mir ein Lächeln ins Gesicht, um allen zu zeigen, dass es mir „gut“ geht, doch so ist es schon lange nicht mehr... So langsam fehlt mir auch die Kraft, zu verstecken wie unwohl ich mich in meiner Haut fühle und wie scheiße es mir geht... Ich bin ein emotionales Wrack... Schon fast ein Problemkind... Und zwar so eines, das sich keine Eltern wünschen würden...
Meine Fassade fängt langsam an zu bröckeln und ich hab keine Ahnung, wie lange ich sie noch halten kann... Ich nutze mittlerweile Tumblr (life-as-a-fucking-teenager.tumblr.com), um den Leuten in meiner Umgebung vorspielen zu können wie toll es mir doch geht... Nur meine Follower wissen von meinen Gefühlen, Gedanken und Problemen, jedoch wissen sie nicht, wer dahinter steckt... Sie stellen sich bestimmt ein kleines pubertäres Mädchen voller Narben vor, dessen Rasierklingen ihre besten Freunde sind, aber das bin ich nicht... Eigentlich bin ich ein Mädchen wie jedes andere auch... Also ich versuche zumindest, es zu sein... Tagsüber, unter Leuten scheint es auf jeden Fall so... Und abends liegt dann dieses zerbrechliche Mädchen in meinem Bett... Ertrinkt in Wellen der Verzweiflung und versucht, sich das Leben „in perfekt“ vorzustellen...
Ich will, dass dieses Mädchen verschwindet und an ihrer Stelle abends eine glückliche, zufriedene *mein Name* in meinem Bett liegt!
Wie es dazu kommen soll, weiß ich selbst nicht...




beechen am 31.Dez 14  |  Permalink
Diese unglaubliche Leere in der Nacht bzw zu jeder Zeit, wenn man alleine ist, kenn ich. Den Wunsch, glücklich zu sein, kann ich verstehen, doch eigentlich gibt es gar kein 'glücklich',oder? Man bezeichnet sich dann als glücklich, wenn man mit sich mit seiner Situation abgefunden hat u.d das Leben akzeptiert. Egoismus ist fast schin ein Grundbedürfnis des Menschen und deshalb werden wir immer nach Dingen streben, die wir nicht haben, mit denen wir vermeintlich glücklicher wären.
Alles Gelaber, ohne jegliche Hilfe, ich weiß, ich könnte so viel recht haben und es würde dir keun bisschen helfen, doch ich hoffe, dass dir das Kommunizieren mit Leuten auf deine Art hilft, schließlich hast du dich den Leuten hier bereits anvertraut ^^
Ich würd einfach sagen, breathe on und finde die guten Dinge deines Lebens
LG

breatheon am 31.Dez 14  |  Permalink
Als ich den Blog gegründet hab, hätte ich niemals gedacht, dass es wirklich Menschen gibt, die sich dafür interessieren und das alles auch lesen... Krass irgendwie. :D
Ich bin mittlerweile der Meinung, dass man immer nur einen kleinen Moment lang "glücklich" ist und man dann irgendwann wieder an irgendwas erinnert wird, weshalb man doch nicht so glücklich ist... Glück ist ja eig. nur ein Mythos...
Ja, es hilft irgendwie, hier zu schreiben... Einfach alles niederschreiben, was man loswerden will.. Nicht alles in sich reinfressen und so...

beechen am 01.Jan 15  |  Permalink
:) Tja, blogger community halt
Sich anderen mutzuteilen hilft immer... sogar wenns keiner liest, weil man such ja iwie auf ne andere Art damit auseinandersetzt und sein Problem dann meist schon erkannt hat

breatheon am 02.Jan 15  |  Permalink
Ja... Ich denk mir immer, wenn ich es schon nicht, bzw. kaum schaffe, mit wem darüber zu reden, dann will ich es wenigstens für mich selbst rauslassen... Ich stell mir dann einfach vor, dass mein Blog jemand ist, der immer aufmerksam ist und zuhört oder so.. :D

beechen am 08.Jan 15  |  Permalink
^^ Is ja gewissermaßen auch so. Wir hören bzw lesen dir immer zu

breatheon am 09.Jan 15  |  Permalink
Hätte ich nie gedacht, dass sich wirklich jemand die Mühe macht... Schön zu hören! :)

beechen am 10.Jan 15  |  Permalink
Naja Mühe ist es ja nicht wirklich, aber gerne :)

breatheon am 10.Jan 15  |  Permalink
Aber es nimmt zeit in Anspruch... Die Leser nehmen sich Zeit dafür, meine Sachen zu lesen... Weißt du? :D

beechen am 11.Jan 15  |  Permalink
Ja stimmt schon :D

postingmytruth am 09.Jan 15  |  Permalink
schwarze Sicht
Auch wenn's manchmal schwer zu glauben ist, vor allem für diejenigen von uns, die es noch nie wirklich waren: man kann "glücklich sein". Hab ich auch nicht geglaubt, aber es gab schon ein paar Wochen in meinem Leben in denen ich keine Angst hatte mich zu fragen "Bin ich grade glücklich?" - da ich es mit "Ja" beantworten konnte.
Ich habe durch einen Kurs bestimmte "Werkzeuge" in die Hand bekommen, die mir das Leben nach und nach besser machen. :)

lg

breatheon am 10.Jan 15  |  Permalink
Ja... Es ging darum, allgemein durchgehen glücklich zu sein... So als Grundgefühl... Aber es gibt halt immer mal Momente, in denen es einem schlecht geht... Dass man zeitweise glücklich sein kann merke ich vor allem durch meinen Freund... Die Tiefs kriege ich aber halt auch zu spüren.. Werde dazu aber auch noch bloggen, wenn es passt.. :)